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Wiedereröffnung des Jagdhauses Kössern (11. 05. 2024)

 

Am 11.05.2024 wurde uns die Ehre zuteil, die Wiedereröffnung des Jagdhauses Kössern historisch zu begleiten. Eingeladen hatte uns dazu die Geschäftsführerin Frau Siri Köppchen.

 

Der Bauherr des Jagdhauses Kössern war Wolff Dietrich von Erdmannsdorff, Oberhofjägermeister und Ältesten-Minister im Kabinett des sächsischen Kurfürsten Friedrich August I. und späteren Königs von Polen August II. (August der Starke) und sein Architekt kein geringerer als Matthias Daniel Pöppelmann.

 

Der Hausherr hielt nicht nur herrschaftliche Jagdgesellschaften ab, sondern förderte auch Handwerk und Landwirtschaft. Als er kinderlos starb, erbte erst sein Neffe Ernst Ferdinand von Erdmannsdorff und dann dessen Sohn Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff den gesamten Besitz. Letzerer war Architekt, nach dessen Plänen der Wörlitzer Park entstand. Das Interesse am geerbten Besitz in Kössern war sehr gering, sodass er 1772 an die Familie von Abendroth veräußert wurde, die bis zur Enteignung 1945 Besitzer waren.

 

Dank Frau Gerda Tschira (Gerda und Klaus Tschira Stiftung) konnte die Sanierung und Restaurierung des wunderschönen Jadghauses finanziell realisiert werden. Zur offiziellen Eröffnung am 11.05.2024 war sie allerdings nicht anwesend. Kurz zuvor hatte sie sich als bis dahin anonyme Spenderin zu erkennen gegeben.

 

Wie es der Zufall will, konnten wir zu diesem Anlass mit einem weiteren Großneffen des Bauherren Wolff Dietrich von Erdmannsdorff aufwarten - Carl Friedrich Freiherr von Erdmannsdorff auf Schönfeld (Kursächsischer Kammerherr) nebst seiner zweiten Gemahlin Erdmuthe Sophie. Mit uns empfingen Aurelia von Caterstein und Benno vom Muldenknick die Gäste, beide vom Verein „Das Jagdhaus Dorfentwicklungs- und Kulturverein Kössern / Förstgen e. V.“ und Gästeführer im Jagdhaus.

 

Zur offiziellen Zeremonie durften vorerst nur geladene Gäste den Saal betreten. Weitere interessierte Besucher sollten vom Garten aus die Feierstunde akustisch miterleben können. Für Tontechnik war gesorgt. Leider verweigerten die Redner das Mikrofon, sodass nur die musikalische Umrahmung den Weg ins Freie fand – schade. So plauderten wir mit den dort Wartenden.

Nach der Feierstunde war auch alle anderen ein Blick in die neu gestalteten Räumlichkeiten möglich, was regen Zuspruch fand. Im Garten konnten sich die Besucher an Gulaschkanone und vom Verein frisch gebackenem Kuchen laben.

 

Uns zog es nach dem offiziellen Programm noch zum Rittergut Kössern, welches fußläufig zu erreichen ist. Der dortige Besitzer hatte das Rittergut ebenfalls aufwendig und liebevoll hergerichtet. Sogar ein kleiner barocker Garten ist dort zu finden.

Es war ein toller Nachmittag.

 

Urheberrecht:

Text und Fotos: TDB



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